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Einblick in Ägyptens Schatztruhe

Der Ägypter Khaled Anwar Abdel Ghany referiert über das ägyptische Museum in Kairo


Viele Jahre war Khaled Anwar Abdel Ghany in Peine zu Hause. Morgen wird er in der Landesbühne Hannover seinem Publikum die Schätze des Ägyptischen Museums in Kairo nahe bringen. In zwei Wochen, am 27. August, wird er das in Peine wiederholen - ein MUSS für Archäologie-Interessierte und Fans vom Land am Nil.

Es gibt Worte, deren Klang die Fantasie der Menschen seit Jahrtausenden beflügeln. „Ägypten" ist so ein Wort, und wenn Khaled Anwar Abdel Ghany von seinem Heimatland redet, dann könnte er sich darauf verlassen, eben nur mit diesem Namen bei seinen Zuhörern die Neugier auf das Land am Nil zu wecken. Abdel Ghany reicht das jedoch nicht. Der 39-Jährige hat sich mehr vorgenommen. „Ich möchte einfach mehr über mein Land und seine Schönheit mitteilen", sagt er, und wenn er so redet, dann klingt das nicht übertrieben.

Sieben Jahre hat der Mann in Peine gelebt, inzwischen verbringt er die Hälfte des Jahres in Ägypten, die andere Hälfte in Hannover. Ist er in Ägypten unterwegs, dann arbeitet er dort als Reiseleiter, und wer bislang das Glück hatte, gerade von ihm durch das Tal der Könige geführt zu werden, der wird schnell gemerkt haben, dass er es mit einem außergewöhnlichen Reiseleiter zu tun hat. Abdel Ghany ist ausgewiesener Ägyptologe, seine Kenntnisse machen ihn allmählich auch hier zu Lande zu einem gefragten Mann: Erst vor wenigen Tagen fragten die Verantwortlichen des renommierten   „Römer- und Pelizaeus-Museums" in Hildesheim bei ihm an, er    möge dort doch mal einen Vortrag halten. Woanders hingegen ist man sich mit Abdel Ghany schon einig geworden: Morgen wird er in der Landesbühne in Hannover mit einem Dia-Vortrag zu hören sein, zwei Wochen später im Forum in Peine. In beiden Veranstaltungen wird Abdel Ghany sich den „Schätzen Ägyptens im Ägyptischen Museum in Kairo" widmen.

165 000 Objekte finden sich mittlerweile in dem vor 100 Jahren gebauten Museum im  Zentrum der ägyptischen Metropole. Was auch immer in Ägypten von archäologischer Bedeutung und außerdem zu transportieren war, fand seinen Weg dorthin, vorausgesetzt, es wurde nicht ins Ausland  geschafft. „Allein dieses Gebäude mit seinem Inhalt ist ein kulturhistorisches Monument", sagt der Vater zweier Kinder.

Mit Hilfe von Bildern und Dias von zahlreichen Objekten aus dem Museum wird Abdel Ghany seinem Publikum die wichtigsten Epochen der Geschichte Ägyptens nahe bringen: Das Alte Reich, das Mittlere Reich und das Neue Reich. Dann werden seine Zuhörer unter anderem mehr erfahren über die sieben Zentimeter hohe Cheops Statue aus Elfenbein (ca. 2500 v. Chr.), über den Schmuck von Frauen und Prinzessinnen, über einen Kopf aus Kalkstein der die Königin Hatschepsut darstellt und natürlich über die vielen Schätze, die im Grab des Tut-ench-amun entdeckt wurden.

Doch nicht nur das: Abdel Ghany wird auch einen Eindruck davon vermitteln können, wie stolz die Menschen in Ägypten noch heute auf das pharaonische Erbe sind und wie sehr ihnen daran gelegen ist, viele der archäologischen Kostbarkeiten, mit denen sich heute große europäische Museen schmücken, wieder im eigenen Land zu haben.

Peiner Allgemeine Zeitung, 13.08.2004

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Der goldene Schrein aus dem Grab des Tut-Ench-Amun