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Der "Botschafter" Ägyptens

Ägypten ist nicht nur Kamele und Pyramiden, es ist viel viel mehr. Zum Beispiel die Felsengräber oder das Tal der Könige. Die Geschichte ist faszinierend." Wenn Khaled Abdel Ghany von seinem Land erzählt, beginnen seine Augen zu leuchten und die Worte sprudeln nur so aus ihm heraus. Seit vier Jahren lebt der Ägypter, Ägyptologe und „Botschafter" seines Landes in Peine.

Von Zeit zu Zeit fliegt er nach Kairo zurück, um als Fremdenführer zu arbeiten. Ansonsten sitzt er über den Büchern, schreibt seine Magisterarbeit. „Ich will mehr wissen", begründet er das Studium, Nächstes Ziel ist die Doktorarbeit. „Vielleicht will ich einmal an einer Universität unterrichten."

Khaled Abdel Ghany wurde in Kairo geboren, ist dort aufgewachsen und hat in der Schule und am Goethe-Institut in Kairo perfekt Deutsch gelernt. Einige Semester studierte er in Mainz Ägyptologie, ehe er nach Kairo zurückkehrte, um die Lizenz als Reiseleiter zu erwerben.

„Bei meinen Touren entdeckte  ich,  dass  ich  mehr über die Geschichte erfahren will." Deutsche Universitäten würden über hervorragende Literatur über Ägypten verfügen, lobt er. „Es ist viel Wissen hier."

Gravierende Unterschiede: Während seine Frau in Ägypten auf sehr freundliche, tolerante Menschen stieß, hört Khaled immer wieder verletzende Worte. „Es macht mich traurig", sagt er, und das Leuchten in seinen Augen ist verschwunden. Von Zeit zu Zeit müsse er deshalb nicht nur wegen des Geldverdienens zurück, sondern auch, um „wieder ein bisschen Ägypten einzuatmen".

Bettina Stenftenagel/cb Peiner Allgemeine Zeitung, 26.08.2000

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