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Vortrags-Reise ins Land am Nil

Ägyptologe zeigte im Forum Bekanntes und Unbekanntes aus dem Museum Kairos


„Ich bin begeistert von diesem Objekt." Diesen Satz hörten die Ägypten-Fans, die am Freitagabend ins Forum gekommen waren, von Khaled Anwar Abdel Ghany mehrmals, Schnell sprang die Begeisterung, mit der der Ägypter und Ägyptologe seinen zweieinhalbstündigen Dia-Vortrag über bekannte und kaum gezeigte Schätze aus dem Ägyptischen Museum in Kairo zelebrierte, auf die mehr als 60 hochkonzentrierten Zuhörer über.

In einer euphorischen Homage an die Kunst seines Heimatlandes l nahm Ghany die Peiner mit zu einem wissensgesättigten Galopp durch die verschiedenen Epochen des pharaonischen Ägypten - von der Frühzeit bis zum Neuen Reich. Mit Detailkenntnissen schärfte der 39-Jährige anhand von 100 Dias seinen Reisegefährten den Blick für Schönheit und Symbolträchtigkeit der formgebenden ägyptischen Kunst. Darunter ein Henkelgefäß mit einer Landschaftsdarstellung, Alter zirka 550O Jahre; elfenbeinerne Tanzzwerge, aus Bergkristall, aus Quarz und Elfenbein gestaltete Augen, in Gold gefassten, mit Lapislazuli, Türkis und Karneol reich verzierten Schmuck, filigrane Alabasterarbeiten oder die hochmodern wirkende Nilpferd-Skulptur, ehemals Symbol der Fruchtbarkeit und Gott der Wöchnerinnen.

Der mit einer Peinerin verheiratete zweifache Familienvater fütterte sein Publikum mit einer schier überbordenden Fülle von Daten und Fakten über das Leben und Wirken der Pharaonen, deren Verwandtschaftsverhältnisse, über Grabbeigaben, Grabfunde, Grabräuber und auch darüber, dass aktuelle Entdeckungen oft bisherige Erkenntnisse über den Haufen werfen und dass gerade ein neues Museum gebaut wird für die weit über 200 000 Exponate. Es werde das größte der Welt sein.

Gern ließen sich die Archäologie-Interessierten auf diese intensive Exkursion ins Land am Nil mitnehmen wie die Adenstedterin Ingeborg Iseke, die damit ihre Erinnerungen an ihren lang zurückliegenden Ägypten-Aufenthalt auffrischen wollte oder wie die 13-jährige Lara Steinberg aus Vöhrum, die seit Jahren von diesem Thema fasziniert ist und sich ihr Wissen aus Büchern und dem Internet holt: „Jetzt ist Nofretete dran."

Als Erinnerung an diesen Ägypten-Abend gab es Papyrus-Poster zu kaufen, die Künstler in den Papyrus-Instituten in Kairo nach alten Motiven gestalten.

Peiner Allgemeine Zeitung, 30.08.2004

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